Durch FAMO Licht-Experten zu neuem Auftrag


Im Juli 2019 wurden wir in der FAMO Lichtplanung von einem befreundeten Architekturbüro auf ein neues Projekt angesprochen und um Hilfe gebeten.

Der AWO Kreisverband Mönchengladbach e.V. plante für ihre neue Zentrale in Mönchengladbach den Umbau und die Modernisierung eines alten Bürogebäudes mit einer Fläche von über 3000 m² auf 4 Etagen. Da in diesem Gebäude viele Tätigkeitsbereiche, wie z.B. das Familienbildungswerk mit diversen Kurs- und Veranstaltungsräumen, Beratungsstellen für Migration, Familie und Beruf sowie Büroflächen zentralisiert werden sollten, gab es natürlich auch einen gewissen Anspruch an die Beleuchtung. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hatte der Architekt auch schon diverse Ideen. Er wollte mit der Beleuchtung die vorhandene und puristische Gebäudestruktur untermalen bzw. betonen und eine offene, einladende und repräsentative Atmosphäre schaffen.

 

Überprüfung der ersten Ideen durch FAMO Licht-Experten

Um diese Ideen umsetzen zu können und vor allem auch alles normgerecht zu beleuchten, bat er uns um Unterstützung. Im ersten Gespräch teilte er uns mit, dass im Empfangsbereich des Erdgeschosses und in den Open Office-Bereichen des 3. OG Lichtkanäle in Kreuzform mit einem Schenkelmaß von jeweils 2 m abgependelt werden sollten. Im Erdgeschoss waren auf ca. 3,5 m Montagehöhe direkt-indirekt strahlende Lichtkanäle und im 3. OG auf ca. 2,5 m direkt strahlende Leuchten geplant.

Nach einer Überprüfung der Beleuchtung anhand der uns vorliegenden DWG-Baupläne und einer groben Lichtberechnung von einigen Teilbereichen des Open Office im 3. OG, war klar, dass die Grundidee der Beleuchtung nicht normgerecht und so nicht umsetzbar ist. Um dem Architekten dennoch eine Lösung mit an die Hand geben zu können, erstellten wir kurzerhand einen lichttechnisch realisierbaren Gegenentwurf.

Diese Informationen wurden vom Architekturbüro anschließend an ein regionales Ingenieurbüro zur finalen TGA-Planung (TGA = Technische Gebäudeausrüstung) weitergegeben.

 

Unterstützung bei der normgerechten Planung

Im Januar 2020 haben wir das Architekturbüro auf den aktuellen Stand des Projektes und das Lichtkonzept angesprochen und bekamen die Information, dass das Ingenieurbüro die ursprüngliche Idee des Architekten in der TGA-Planung umgesetzt hat und dass der Auftrag an einen unserer Kunden vergeben wurde.

Wir wiesen das Architekturbüro, wie bereits im Juli 2019 darauf hin, dass das ausgeschriebene und beauftragte Lichtkonzept nicht den aktuellen Normen entsprach und haben unsere Hilfe bei der Erstellung eines neuen, normgerechten und im Sinne des Architekten repräsentativen Lichtkonzepts angeboten.


Nach vielen Gesprächen mit dem Architekten, dem Installateur und der AWO haben wir das neue Lichtkonzept in Anlehnung an die Grundidee des Architekten und die Kundenwünsche wie folgt umgesetzt:

 

In der offenen 500 m² und 4,5 m hohen Eingangshalle im Erdgeschoss haben wir einzelne 2 m Lichtkanäle direkt-indirekt strahlend auf 3 m im Bereich der Wartezonen in einer Kreuzanordnung platziert. An der Anmeldung einzelne Lichtkanäle direkt-indirekt strahlend auf 2,5 m vorgesehen und an der Kaffeebar wurden runde Pendelleuchten in verschiedenen Durchmessern und Montagehöhen zur optischen Abgrenzung der einzelnen Teilbereiche im Raum eingesetzt. Die Beleuchtung des Haupteingangs und der Weg-Führung durch den gesamten Raum haben wir mit Stromschienen an der sichtbaren Rohdecke und Strahlern mit verschiedenen Ausstrahlwinkeln realisiert, um eine gewisse Dynamik im Vergleich zur restlichen Zonenbeleuchtung auf dem Boden zu erzielen.

 

In den Open Office-Bereichen des 3. OG haben wir ebenfalls lineare Lichtkanäle direkt strahlend auf einer Montagehöhe von 2,5 m in verschiedenen Längen von 1,18 m bis 5,91 m als optische Trennung der jeweiligen Raumzonen und zur Untermalung der Gebäudestruktur eingesetzt. Entgegen der damaligen und nicht normgerechten Grundidee des Architekturbüros sind wir von der Kreuzanordnung weggegangen und haben eine normgerechte Anordnung, längs und quer in den jeweiligen Deckenfeldern und zwischen den Akustikfeldern gewählt. In den Eingangsbereichen haben wir runde Einbauleuchten in verschiedenen Durchmessern als Kontrast zu der linearen Beleuchtung und der Gebäudestruktur gewählt.

 

Durch die frühe und gute Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro, unserem Kunden und der FAMO Lichtplanung ist aus einer groben Planung mit einer fehlerhaften Ausschreibung doch noch ein schöner, repräsentativer und lukrativer Auftrag für alle Beteiligten entstanden.

 

Eingeplante Lieferanten: Brumberg, Trilux, Thorn Eco, Perfomance in Lighting