Gemeinsam ein Zeichen gegen Blutkrebs setzen!


Anderen Menschen zu helfen, das war die Motivation von Patrick Renken und Peter Mönnich. Die beiden FAMO-Kollegen haben sich unabhängig voneinander für eine Stammzellenspende entschieden. Auf eine solche Spende sind Patienten angewiesen, die an Blutkrebs erkrankt sind – eine bösartige Erkrankungen des Knochenmarks bzw. des blutbildenden Systems. Auf Grund der Krebszellen im Blut kann dieses seine Aufgaben nicht mehr erfüllen, wie z.B. Infektionen bekämpfen oder Sauerstoff transportieren. Die Patienten sind oft auf schnelle Hilfe angewiesen. Dabei müssen für eine Stammzellenspende die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu 100 Prozent übereinstimmen.
Stammzellen kann grundsätzlich jeder spenden. Im Wesentlichen gibt es zwei Verfahren: Die Spende über die Knochenmarksentnahme am Becken und die sogenannte Apherese, die Entnahme über die Blutbahn. Beide FAMO-Kollegen haben sich für eine Spende über die Blutentnahme entschieden.
Das Verfahren für eine erste Typisierung ist einfach und unkompliziert und kann vor Ort durchgeführt werden, wie bei Patrick Renken. Der Auszubildende unterstützt die IT bei FAMO und wurde in der Berufsschule auf die Deutsche Knochenmarkspende (DKMS) aufmerksam und entschied sich direkt zu spenden. Um festzustellen, ob eine Spende überhaupt in Betracht kommt, reicht ein Wattestäbchen mit entsprechender DNA, wie z.B. durch einen Wangenabstrich aus. Darüber hinaus werden mittels Fragebogen weitere Daten zur Familiengeschichte und eventuellen Vorerkrankungen abgefragt. Das Labor ermittelt im Anschluss anhand der Gewebemerkmale, ob man als Spender in Frage kommt. Passen die Gewebemerkmale zu denen eines Patienten, erfolgen im Anschluss eine erneute Bestätigung anhand einer Blutprobe sowie ein anschließender Gesundheitscheck beim Hausarzt. Mit der Zusendung des Bestätigungsschreibens und der darin enthaltenen Referenznummer erfolgt dann die Aufnahme in die zentrale Datenbank der DKMS. Mit diesem Schritt stehen die Daten der weltweiten Suche nach Stammzellspendern zur Verfügung.
Doch häufig hat die Entscheidung zu einer Spende einen konkreten Anlass. Kollege Peter Mönnich, bei FAMO und in der Finanzbuchhaltung tätig, entschied sich bereits vor zwei Jahren anlässlich einer Erkrankung im Bekanntenkreis zur Spende. Seit dem wird er in der Datenbank der DKMS geführt. Ende 2016 war es soweit, Peter Mönnich kam in die engere Auswahl für eine Spende. Bevor er tatsächlich sein Blut spenden durfte, wurde erneut der obligatorische Check beim Hausarzt durchgeführt. Ein angeborener Herzfehler führte letztendlich zur Ablehnung der Spende.
Patrick Renkens Spende passte Anfang dieses Jahres zu einer Patientin aus Brasilien. Er fuhr im April zur Entnahmestelle nach Köln. Damit die Entnahme reibungslos verläuft und es zu keinen Verzögerungen kommt, wird frühzeitig der Arbeitgeber über die DKMS in den Spendenprozess einbezogen. Zudem erhält der Spender zur Vorlage beim Arbeitgeber eine Bescheinigung, in der die Freistellung für den Zeitraum der Voruntersuchung und der Entnahme gebeten wird. Der Zeitaufwand umfasst meist 2-3 Tage. Abgesehen von der Anreise und der eigentlichen Entnahme wird zusätzlich ein Tag zur körperlichen Erholung einkalkuliert. Um die Organisation der Anreise, die Reisekostenerstattung sowie Hotelaufenthalt kümmert sich die DKMS. „Ich habe mich bei der DKMS gut aufgehoben gefühlt. Das Hotel war super und in der Nähe der Entnahmestelle. Während der Blutspende von 4 bis 5 Stunden gab es reichlich zu Essen und zu trinken“, so Patrick Renken. Für den entstandenen Verdienstausfall kommt ebenfalls die DKMS auf. FAMO entschied sich dazu diesen Betrag zu spenden. Die DKMS ist eine gemeinnützige GmbH und finanziert sich zum Teil aus freiwilligen finanziellen Spenden.
Ist die Spende erfolgreich vermittelt worden, werden dem Spender Alter, Geschlecht und Land des Empfängers mitgeteilt. Patricks Spende konnte einer 60 Jahre alten Patientin aus Brasilien zugeteilt werden. Mitte dieses Jahres wird er erfahren, ob seine Stammzellenspende erfolgreich war.
Wer Interesse hat, sich weitergehend über das Thema zu informieren, kann dies auf der Internetseite www.dkms.de oder der facebook-Seite der DKMS tun (https://www.facebook.com/DKMS.de/).

Der Ablauf von der Registrierung bis zur tatsächlichen Spende erklärt die DKMS noch einmal in einem Video. Den Link finden Sie im Intranet. Viel Spaß beim Schauen!


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